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Koprivschtitsa

Das Architektur-Schutzgebiet Koprivschtitsa ist am Fluss Topolnitsa 1050 m ü.M.s. gelegen. Ihre größte Blütezeit erreicht die Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jhs., als sie über 1000 Häuser und 12000 Einwohner hatte. Ein deutlicher Ausdruck des Wohlstandes und des Ansehens der Einwohner von Koprivschtitsa sind die damals erbauten zwei Kirchen, die Vielfalt der schönen und funktionellen Häuser, Brücken, Wasserbrunnen. Enge, kopfsteingepflasterte Gassen, steinerne Bogenbrücken, dicke Mauern mit schweren Holzpforten, hinter denen sich alte Häuser verstecken, versetzen den Besucher in längst vergangene Zeiten. Die Faszination wird durch das Gebirge und die Natur verstärkt. Die alten in weiß, blau, orange oder rot getünchten Häuser sind terrassenartig an beiden Ufern des oberen Laufs des Flusses Topolniza im Herzen des Sredna Gora - Gebirges angeordnet.

Nach dem namhaften Vertreter der bulgarischen Wiedergeburtszeit Zachari Stoyanov „ war Koprivschtitsa jahrhundertlang eine Republik ohne Senat und ohne Minister, ohne Charta und ohne Präsidenten, zehnmal liberaler als die Französische Republik und hundertmal demokratischer als die amerikanische.“

Die Geburtshäuser der namhaftesten Vertreter der Stadt, die ihren Beitrag zu den nationalen Befreiungskämpfen und zur Kulturentwicklung des Landes geleistet haben, sind heute in Museen verwandelt. Es sind die Museenhäuser von Ljuben Karavelov, Todor Kableschkov, Georgi Benkovski, Dimtscho Debeljanov, Najden Gerov u.a.

Naiden GerovDas Naiden Gerov - Haus Das Haus von Naiden Gerov - einer der bedeutendsten Aufklärer der bulgarischen Wiedergeburt, geboren vor 180 Jahren in der Familie von Hadshi Gero Dobrevitsch-Muschek, Lehrer in Koprivschtiza. Naiden Gerov absolvierte Gymnasium und dann Hochschulbildung in Verwaltungs-und Wirtschaftswissenschaften am Richelieu-College in Odessa. Er ist der Autor des ersten bulgarischen Poems *Stojan und Rada* sowie auch des ersten Lehrwerks in Physik, er ist der Begründer der bulgarischen schöngeistigen Reisebeschreibung. Auf seiner Initiative fing man an, den Tag der heiligen Brüder Kiril und Metodij - den 11.Mai, als Festtag der bulgariachen Schule zu feiern. Das bedeutendste Werk von Naiden Gerov ist sein Wörterbuch der bulgarischen Sprache. Geduldig gesammelt und geschaffen ein halbes Jahrhundert lang, enthält das Wörterbuch 70 000 Wörter und über 20 000 Sprichwörter, Volkslieder, Ausdrücke aus der Mundart aller bulgarischen Gebiete.

FamilienhotelsViele der Häuser sind restauriert und in gemütliche Familienhotels verwandelt.

Urlaub in KoprivschtizaDie Schönheit der Wiedergeburtshäuser, das buschige Grün und die Stille machen den Urlaub in Koprivschtiza zu einem wunderschönen Erlebnis.

Das Haus von Dimtscho Debeljanov, einem großen bulgarischen Poeten- ist restauriert und 1958 in ein Haus-Museum vewandlt.DIMTSCHO DEBELJANOV ist am 28.März 1887 in Koprivshtiza geboren. 1896, nach dem Tod seines Vaters, zieht die ganze Familie nach Plovdiv. Dort ist Dimtscho Schüler in der Gelben Schule, dann lernt er im Alexander I.- Gymnasium, wo er seine ersten Gedichte schrieb, die er aber verbrannte. 1904 zieht seine Familie nach Sofia. 1906 wurden die ersten Gedichte des Poeten in der Zeitschrift *Die Gegenwart* veröffentlicht. Da war er 19 Jahre alt. Sein Idol zu dieser Zeit war Pentscho Slavejkov, etwas später Javorov ( Slavejkov und Javorov gehören zu den Klassikern der bulgarischen Literatur). 1907 und in den folgenden neun Jahren seines kurzen Lebens, arbeitete Debeljanov für verschiedene Zeitschriften. In den humoristischen Ausgaben veröffentlichte er satirischen Werke unter den Pseudonymen As, Amer, Taft, Sulbatjor u.a. Im Herbst 1907 besuchte er die juristische Fakultät, nächstes Jahr die historisch-philologische Fakultät - Fach Literatur, er studierte jedoch nur zwei Jahre. Ende Oktober 1912 ging er in die Kaserne in Samokov. Zwei Jahre später wurde er zu Leutnant befördert. Am 29.01.1916 kam Debeljanov an die Front, wo er zwei Monate blieb. Er fiel am 2.Oktober 1916 in der Schlacht bei Demir Hissar als Kompaniechef mit 29 Jahren und 6 Monaten.

Originelle AtmosphдreOriginelle Atmosphдre herrscht im Haus-Museum von Dimtscho Debeljanov.

Das Haus von Todor KableschkovDas Haus-Museum von Todor KableschkovTodor Lultschev Kableschkov (01.01.1851, Koprivshtiza - 16.06.1876, Gabrovo), bulgarischer Revolutionär, einer der Führer des Aprilaufstandes im Jahre 1876. Geboren in einer wohlhabenden Familie. Die Grundschulbildung bekam er in seiner Heimatstadt, später lernte er in Plovdiv (1864-67) und an einem College in Konstantinopel (1868-71). 1876 leitete er das geheime Revolutionskomitee bei der Vorbereitung des Aufstandes in Koprivschtiza. Nach der Erklärung des Aufstandes wurde er gefangengenommen, und um nicht verhöhnt zu werden, beging er Selbstmord (16.Juni 1876).Der Vikar von Gabrovo, der sich mit dem Vertrauen und der Achtung von dem Pascha begünstigte, bat und bekam die Erlaubnis, dem Toten Totenmesse gelesen zu werden und dass man ihn nach den christlichen Ritualen begräbt. Am 17.Juni wurde die Leiche von Kableschkov in neue Kleider bekleidet, mit Blumen bedeckt und im Beisein vieler Bulgare wurde ihm von Gabrover Priestern Totenmesse gelesen. Die patriotischen Gabrover legten während der Totenmesse neben den Verstorbenen auch die Knochen zweier Aufständern von der Hadshi Dimitar-Schar,die 1868 erhängt wurden.

Das Denkmal von Todor KableschkovTodor Kableschkov schrieb den historischen Blutbrief an Wolov und Benkovski ( Führer des April-Aufstandes) in Panagjurishte, in dem er mit dem Blut der getöteten Türken ein Kreuz darauf malte - ein einmaliges historisches Dokument, unbekannt für andere Länder und Völker, geschrieben von einem hochgebildeten und seiner Sache ergebenen Autor.* Brüder! Nedsheb Aga kam gestern von Plovdiv und wollte einige Personen festnehmen, eischließlich mich. Wie ich über euren Beschluss, genommen auf der Versammlung in Oborishte, informiert wurde, rief ich einige kühne Burschen zusammen und nachdem wir uns bewaffnet hatten, begaben wir uns zum Konak, den wir angriffen, und brachten den Mjurdur (türkischen Stadtverwalter) und ein paar Saptien (türkische Polizisten) um ... Jetzt, wenn ich euch diesen Brief schreibe, weht sich die Fahne vor dem Konak, die Flinten knallen, begleitet vom Widerhall der Kirchenglocken, und auf den Straßen küssen sich die Helden!... Wenn ihr, Brüder, richtige Patrioten und Apostel der Freiheit seid, so folgt unserem Beispiel auch in Panagjurishte ... *Koprivschtiza, den 20.April 1876 T.Kableschkov