Geschichte von Plovdiv

Wann wurde der Grundstein gelegt? Man sagt vor über 8000 Jahren ! Viele Epochen haben sich hier abgelöst: die Altsteinzeit, Kupfersteinzeit und die Bronzezeit. Viele Völker sind sich hier begegnet: Thraker und Illyrer, Römer und Byzantiner, Kreuzritter und Turken. Plovdiv ist älter als die ältesten Städte auf der Welt wie Rom, Athen, Karthago oder Konstantinopel und ist fast ein Zeitgenosse von uraltem Troja. Die Thraker nannten die Siedlung Eumolpia und Pulpudeva. Philipp II. von Mazedonien zerstörte Eumolpia im 4. Jh. v..u.Z. und gründete auf den Ruinen den Ort Philippopolis, der auch lange existierte und erst 46 u.Z. von den Römern eingenommen, in Trimontium (bdt. Stadt der drei Hügel) unbenannt und zur Hauptstadt erklärt wurde. Trimontium blühte auf und hatte alles, was eine große, römische Stadt ausmachte: Stadion, Monumentalbauten, Festungsmauern usw. Dann kam der Untergang - Rom zerfiel, die Slawen kamen, dann die Bulgaren, dann wieder die Osmanen, die die Stadt Filibe nannten, dazwischen vier Mal plündernde Kreuzzügler usw.

Zur Zeit der bulgarischen Wiedergeburt 1840 bis 1870 kam der Aufschwung - alle Handelsreisenden vom Orient zum Okzident, von Nord nach Sud, von Europa nach Indien machten Halt in Filibe und ließen die Stadt erblühen. Das bulgarische Bürgertum erstarkte und versuchte, das auch architektonisch auszudrücken.

Nach der Befreiung durch die Russen 1878 wurde die Stadt in Plovdiv umbenannt und zur Hauptstadt von Ostrumelien erklärt - welches jedoch nur halbautonom und damit noch immer Teil des Osmanischen Reiches war. Nach dem Zusammenschluss mit dem Fürstentum Bulgarien 1885 wurde jedoch Sofia Hauptstadt des Landes und Plovdiv damit zur Nummer 2 im Land. 1892 fand eine erste große Messe in Plovdiv statt - eine weise Entscheidung, denn die Messe fand guten Anklang und noch immer ist Plovdiv die Messestadt Bulgariens.

An beiden Ufern des Maritza - Flusses auf den Hängen von sechs Syenithhügeln gelegen, bietet die Stadt einen Anblick von einmaligem Reiz. Ihr ältester Teil ist das sogenannte Dreihügelviertel, das die drei Hügel Dshambas Tepe, Taxim Tepe und Nebet Tepe umfasst. In wenigen bulgarischen Städten sind so malerische alte Winkel mit Häusern aus der Zeit der nationalen Wiedergeburt erhalten wie in dem alten Dreihügelviertel.


Plovdiv ist seit ältester Zeit ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und daher auch ein bedeutendes Handelszentrum. Plovdiv hat zahlreiche große Industriebetriebe aufzuweisen, doch verliert man auch nicht die Tourismusindustrie aus dem Auge - alljährlich finden Tausende von Touristen ihren Weg nach Plovdiv.