Sitten&Namenstage

TRIPHON SAREZAN – 1. Februar

Ritualtafel: gekochtes Huhn, gebratene Würste, Omelette, frisch gebackenes Brot, Blätterteigkuchen mit Käse.
Am 1. Februar gedenkt die Orthodoxe Kirche St.Triphon, einen der berühmtesten Heiligen Heiler. Tryphon war der Legende nach einfacher Gänsehirt, aber begabt mit der Gnade, alle Krankheiten zu heilen. Als er 17 Jahre alt war, heilte er auch König Gordians Tochter von einem Dämon: er befahl dem Dämon, als Hund zu erscheinen und zu zeigen, welche Boshaftigkeiten er den Leuten aufgetragen hatte. Damit wurden viele zum Christentum bekehrt. Bald darauf, in der Regierungszeit von Kaiser Decius, wurde Tryphon beim Präfekten Aquilinus in Nicäa als Christ denunziert, schwer gefoltert und enthauptet.
In der griechischen Kirche wird seit dem 12. Jahrhundert der "Tryphon-Segen" gegen böse Geister und Insekten gespendet.
Im traditionellen Kalender ist der St.Triphonstag der Festtag der Weinbauer und der Gärtner, die von dem heiligen St. Trifon geschützt sind. Früh am Morgen knetet und bäckt die Hausfrau das Ritualbrot, das in einigen Regionen Bulgariens mit Weinblättern verziert wird. Danach kocht sie ein Huhn, brät es und füllt eine hölzerne Weinflasche mit Wein. All das wird in einen Wollenbeutel getan, darin gibt es auch eine Flasche Weihwasser. Der Hausherr, mit den anderen Männern aus dem Dorf, geht zu den Weinbergen los. Dort wird das Hauptritual ausgeführt – das Beschneiden der Weinberge.
Bild
Er wendet sich zum Sonnenaufgang, macht ein Kreuz und schneidet ein paar Weinreben von einem oder 3 Weinstöcken, begießt die geschnittene Stelle mit Wein und segnet. Mit dem Weihwasser wird der Weinberg bestreut, zur Fruchtbarkeit und zum Schutz vor Hagel. Aus den geschnittenen Reben werden Kränze gemacht, die auf die Hüte, oder auf die hölzerne Weinflasche gelegt werden; einige bringen die Kränze nach Hause und legen sie auf die Hausikone.
In einigen Regionen des Landes wird vor dem Festbeginn einen König der Weinberge, Triphon, gewählt. Jeder, wenn er will, kann König werden, er muss jedoch nur wohlhabend, guter Wirt oder “ Glückspilz “ sein. Der König bietet allen die hölzerne Weinflasche und segnet: “ Zu jedem Weinstock ein Zehnkilo - Maß, von jedem – ein Fass”.
Die anderen Männer tragen den König ins Dorf. Im Dorf zieht der Zug von Haus zu Haus. Der Hausherr bietet zuerst dem König aus dem Kessel mit Wein zu trinken, erst dann trinken die anderen. Der Hausherr schüttet den Rest von dem Wein auf Triphon mit dem Segen: “ Möge es gute Ernte sein, möge es über die Diele fließen “. Das Fest endet im Haus des Königs, der alle Gäste mit Wein spendiert.