Die Woche nach Pfingsten nannte man Russalska Nedelja (Nixenwoche). Man glaubte früher, dass die Nixen ihre Aufgaben auf der Erde bis Pfingstmontag erledigt haben. Sie mussten nämlich die Samen der Fruchtbarkeit säen. Während dieser Woche schmückte man die Häuser mit Estragonblättern. Die unverheirateten Mädchen steckten einige Estragonblätter in den Ausschnitt, die Burschen – in die linke Hosentasche und die Kinder trugen die Estragonblätter an einem Halsband. Dadurch hoffte man, sich vor den Sticheleien der Nixen schützen zu können. In dieser Woche durfte man nicht alleine unterwegs sein. Man befürchtete nämlich, dass der Reisende von Nixen unterwegs überrascht wird und er sich an der so genannten Nixenkrankheit ansteckt. Nur die Nixen können dann die Rettung bringen.
RUSSALII SPIELEEs gab auch Nixenmänner “Russalii”. Sie gingen nur in Gruppen und zwar in ungerader Zahl – 3, 5, 7 usw.Während der Nixenwoche waren sie verbrüdert und brachten allen Familien, die sie aufsuchten, Gesundheit und Fruchtbarkeit. In Nordbulgarien nannte man sie auch noch Kaluschari. Die Anführer der Nixenmänner, Vataf genannt, bekamen das Recht darauf vererbt. Nur der Anführer der Nixenmänner wusste, welche Heilkräuter und vor allem wann sie gepflückt werden dürfen. Nixenmänner konnten nur junge, verheiratete Männer werden, die gesund, gutmütig und ehrlich sind, nicht trinken und aushalten können, eine Woche lang nicht nach Hause zu gehen. Jeder der Nixenmänner musste außerdem fasten. Erst, nachdem der Nixenmann diese Bedingungen erfüllt hat, leistete er den heiligen Eid.