Der türkische Künstler Hikmet Baruttschugil wird im Trakart – Kulturzentrum auf Wasser malen. Das passiert während der Ausstellung „Ebru – Malerei auf Wasser“, die heute um 15.00 Uhr eröffnet wird. Die Demonstrationen sind von 11 bis 15 Uhr. Das Wort „Ebru“ wiederum leitet sich vom persischen „abru“ ab, das bedeutet Wasseroberfläche.
Die EBRU - Malerei ist eine faszinierende Kunst des Marmorierens – die Kunst und Technik des Malens auf dem Wasser. EBRU bedeutet im Türkischen Wolke. Sie entstand vor Jahrhunderten in Zentralasien, bei den Turkvölkern in Zentralasien, ihre Blüte erreichte sie etwa im 15. Jahrhundert im Osmanischen Reich. In Europa ist diese Kunst besser bekannt als „Türkenpapier“ oder „marmoriertes Papier“.
Die Kunst des EBRU ist mit einem Geheimnis umgeben, denn die Herstellung der Arbeiten ist schwierig. Bis heute halten manche Künstler ihre Technik geheim. Faszinierend ist diese Kunst auch, weil sie ihre völlig eigenartige Form, Farbe und Struktur aus den Quellen der Natur schöpft und diese widerspiegelt. Sie ist entstanden unter dem Einfluss verschiedenster Faktoren und und kann kaum berechnet noch gebändigt werden. Diese Technik wurde vorwiegend als Hilfsmittel bei der Kalligraphie betrieben. Die Kalligrafie ist ein zentraler Bestandteil osmanischer Kunst. Aber auch Papier wurde marmoriert, das einerseits als Vorsatzblätter und zum Einbinden von Büchern diente, die damit wertvoller wurden, und andererseits konnte es für Dokumente verwendet werden. Diese galten durch die Einmaligkeit der Farbstrukturen als fälschungssicher. Ende des 17. Jahrhunderts kam dieses nach Westeuropa, wo die Technik des Marmorierens weiterentwickelt wurde. Damit sie besonders zur Geltung kam, spielte die Beschaffenheit der Papiere eine bedeutende Rolle. Variationsmöglichkeiten gab es bei der Konsistenz der Papiere und der Tönung. Dazu kommen verschiedene Techniken wie Silhouettenpapier und Scherenschnitttechnik. Europäer, die Istanbul besuchten, interessierten sich am meisten für marmoriertes Papier (EBRU).