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Heute - St. Photius

Heute - St. Photius

06.02.2010 00:37:16

Photius I. oder Photius der Große (* ca. 820 in Konstantinopel ; † 6. Februar 897 in Bordi ( Armenien ) war Patriarch von Konstantinopel von 858 - 861 und 878 - 886 und gilt bis heute in der östlich-orthodoxen Kirche als einer der bedeutendsten Patriarchen und Heiliger während er von der römisch-katholischen Kirche sehr kritisch betrachtet wird. Er war einer der gelehrtesten Männer seiner Zeit wurde als Laie zum Patriarchen gewählt und war der Initiant der Slawenmission von Kyrill und Methodius .
Photios kam aus sehr guter Familie: sein Vater Sergios gehörte zur Leibgarde des Kaisers, der Patriarch Tarasios Nikephoros (784-806) war der Onkel oder ältere Bruder seines Vaters, und einer seiner Brüder heiratete die Schwester der Regentin Theodora.
Er studierte in Konstantinopel, dem Zentrum der damaligen Bildung, und lehrte schon früh selbst an der dortigen Universität Grammatik, Rhetorik, Philosophie und Theologie, wobei er den Ruf eines außergewöhnlich gebildeten Mannes hatte. Zu seinen Schülern gehörte Kyrill, der spätere Slawenapostel und der spätere Kaiser Michael III.. Aus seinen Werken geht hervor, dass er ein ausgezeichneter Philologe, Exeget und Kenner der Patristik war.
Gleichzeitig machte er auch bei der byzantinischen Regierung Karriere, er war Kommandant der Leibgarde und dann erster kaiserlicher Sekretär.
Zu den wichtigsten Werken von Photius gehören das Myriobiblon eine Sammlung von christlichen und heidnischen Schriftstellern die teils zitiert und teils zusammengefasst werden. Viele dieser Texte sind nur durch dieses Werk erhalten.
Die Biblioteca eine Sammlung von Notizen über die Lektüre von Klassikern ist das einzige überhaupt erhaltene byzantinische Werk über Literaturgeschichte ein wesentliches Zeugnis über den im 9. Jahrhundert beginnenden byzantinischen Humanismus.
Unter seinen zahlreichen theologischen Schriften sind die Ampilochia das bedeutendste eine Sammlung von über 300 Fragen und Antworten zu schwierigen Bibelstellen philosophischen und theologischen Problemen gerichtet an den Erzbischof Ampilochius daneben die Mystagogie eine Abhandlung über den Heiligen Geist.
Von seinen ausführlichen Bibelkommentaren sind nur Fragmente erhalten (insbesondere Matthäus und Römer). Erhalten sind über achtzig Predigten und etwa zweihundert Briefe aus allen Phasen seines Lebens.
Dazu kommen zahlreiche Streitschriften gegen das Filioque und das Jurisdiktionsprimat des Papstes die heute noch zur orthodoxen Standardliteratur über das Thema zählen und kirchenrechtliche Arbeiten. Der Nomokanon das klassische Werk des orthodoxen kanonischen Rechts wird ebenfalls Photius zugeschrieben ist aber vermutlich älter und von ihm nur revidiert.

Quelle: hier