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BLAGOWESCHTENIE (Verkündung Maria)



Namenstag von allen mit den Namen Blagovest/a, Blagoj, Blaga, Wangel, Evangelina, Bonka.

Ritualtafel: Fisch (gebraten oder gekocht), rundes Ritualbrot, Zwiebelblätterteigkuchen


Am Tag vor Blagowetz, wie Mariä Verkündung im Volksmund genannt wurde, mussten die Hausfrauen das Haus und den Hof sauber machen, um den Sommer zu begrüßen. Den Müll musste man anzünden, um die Krankheiten zu verbrennen. Am Tag der Verkündung Mariä sah man zu, dass man rechtzeitig frühstückt, Münzen in die Taschen steckt und gute Laune hat, denn sobald der Kuckuck rief, verkündete er, wie das Jahr für die Menschen wird. Hatte man schon gegessen, so sollte man nie hungern. Hatte man Münzen in der Tasche, so sollte man nie arm sein. Hatte man gute Laune, so sollte man das ganze Jahr über fröhlich sein. Das Fest Blagowetz wurde auch von den Schatzgräbern geehrt. Sie glaubten, dass in der Nacht auf Blagowetz der vergrabene Schatz blau leuchtet. Deshalb machten sie sich auf den Weg, versteckte Schätze zu suchen.
An den Tagen um Verkündung Mariä pflanzten die Frauen Kürbisse an, um weiß
und süß zu sein, wie die Kürbisse. An diesem Tag ließ man die Honigbienen den ersten Honig für das Jahr bereiten. Am Blagowetz glaubte man, die ersten Störche zu sehen. Es war ein Fest auch für die Kinder, die den Zugvögeln zuriefen: „Lieber Storch, bringe mir Gesundheit!“ Die Mädchen, die bald unter die Haube kommen sollen, freuten sich sehr, wenn sie eine Schwalbe sehen. Dann banden sie schnell ein Handtuch zusammen und riefen der Schwalbe zu: „Liebe Schwester, zeige mir, wer Blagowetz Mann sein wird!“
Dann legten sie das zusammengebundene Handtuch über die Feuerstelle. Nach drei Tagen und drei Nächten nahmen sie das Handtuch und deuteten: gab es Schlamm im Handtuch, so sollte der Mann ein Baumeister sein. Gab es Papierstückchen, so sollte er Lehrer sein.
Das Hochfest "Verkündigung des Herrn" an Maria, wird auch Nunti oder Ancilla genannt. Der Name Annunziata leitet sich von der lateinischen Festtagsbezeichnung "Verkündigung", "Annunziatio", ab. Dies ist der Tag neun Monate vor Weihnachten, an dem der Engelsbote Gabriel Maria mit dem "Englischen Gruß" die Geburt Jesu ankündigte. Maria spann dabei nach der Legende gerade das purpurne Garn für den Tempelvorhang, nach anderen Überlieferungen schöpfte sie gerade Wasser aus einem Brunnen.

Das Fest wurde schon Mitte des 6. Jahrhunderts in Konstantinopel gefeiert, im 7. Jahrhundert wurde das Fest auch in Rom eingeführt und auf den damalige Frauentag gelegt; dieser Tag galt damals auch als Frühlingsbeginn. Martin Luther nannte den Tag "eins der fürnehmsten Feste". In den orthodoxen Kirchen zählt er zu den 12 Hauptfesten.