Die Literaturbiographie von Plovdiv geht in die zweite Hдlfte des XIX. Jahrhunderts zurьck – sie ist mit den Namen der Aufklдrer aus der bulgarischen Wiedergeburtszeit Naiden Gerov und Joakim Gruev verbunden. Bemerkenswert ist die Plovdiver Periode mit der 5 Jahre langen Prдsenz des Patriarchen der bulgarischen Literatur Ivan Vasov ( mit Ausnahme des Romans „ Unter dem Joch“ schrieb er in Plovdiv seine bedeutendsten Werke – „ Epik der Vergessenen „ ( Epopeja na sabravenite), „ Die Onkel „(Tschitschovzi), „ Nemili, Nedragi“.)
Sahari Stojanov schrieb in Plovdiv den ersten Band seiner berьhmten „ Notizen von den bulgarischen Aufstдnden“. Zu gleicher Zeit lebten und schufen in Plovdiv die namhaften Literaturschaffenden Konstantin Velitschkov und Petko R. Slavejkov. Zur Plovdiver Literaturgeschichte gehцren die Erzдhlungen von Hristo Maximov aus dem Sammelband „ Dunkle Welt“, die frьhen poetischen Versuche des kьnftigen Klassikers Pejo K.Javorov und des Meisters der Elegie Dimtscho Debeljanov, die poetischen Konfessionen der „ Madonna in Schwarz“, Ekaterina Nentscheva, die frьhen Publikationen des Lehrers am Handelsgymnasium, des glдnzenden Stilmeisters Nikolai Liliev.
Spдter, fьr kurze oder lдngere Perioden, verflochten ihr Leben mit Plovdiv der Enzyklopдdist Nikolai Rainov, der Satirepoet Vassil Pavurdshiev, der Schriftsteller und KunstkritikerVitscho Ivanov, der Lehrer am St. Augustin -Franzцsischen College Petar Dinekov. In der Altstadt von Plovdiv schrieb Gentscho Stoev seinen berьhmten Roman „ Der Preis des Goldes „ (Zenata na slatoto) und verband fьr lдngere Zeit seinen schцpferischen Weg mit dem Hristo G. Danov – Verlag.Wir mцchten auch die Namen von Hristo Borina und Hristo Kasandshiev, Jordan Kovatschev und Ilija Entschev, von dem ungerecht vergessenen Enju Kjuvliev ( mit den von den Kindern beliebten Helden Tschitscho Pej und Asma Bej) erwдhnen.
Alle von den oben aufgezдhlten, sowie auch viele andere, legten den Grundstein des literarischen Lebens in der Stadt unter den Hьgeln. Im Jahre 1936 wurde in Plovdiv der Literaturklub „ Pejo K.Javorov“ gegrьndet (Mitglieder Dimitar Petrov - Fanteto, Assen Halatschev, Krastjo Belev u.a.). Am 18. September 1944 wurde der Klub in Literaturgruppe „ Hristo Smirnenski“ umbenannt ( Vitscho Ivanov, Pejo Dolev, Hristo Gorov, Kiril Voinov, David Ovadija, Ivan Zvetkov, Ljuben Stanev, Hristo Kasandshiev, Maria Simova u.a.).
Vorsitzender der Union im Jahre1948 ist Dimitar Dimov, der spдter seinen berьhmten Roman „ Tabak“ schrieb, und Vorsitzender des Verbandes der bulgarischen Schriftsteller wurde. 1952 wurde das Kabinett des jungen Schriftstellers gegrьndet ( Vassil Urumov, Ivan Teofilov – Sveshen, Liljana Michailova, Ivan Kassabov, Emil Kalatschev, Jordan Ruskov – der einzige Schriftsteller in Bulgarien, der im Gefдngnis war, wegen eines Literaturwerks – „ Schrei nach Freiheit“ – zum Schutz der Ungarischen Revolution 1956).
1959, im Geiste der sozialistischen Idee, wurde das Kabinett des jungen Schriftstellers in Kabinett der Literaturarbeiter umbenannt ( Radi Hristov – Vorsitzende, und Mitglieder Svetomir Babakov, Vassil Urumov, Nikolai Kasandshiev, Emil Kalatschev, Kosta Strandshev, Ivan Kassabov, Alexander Banderov u.a.).
Am 4.April 1991 wurde die Union im Plovdiver Bezirksgericht als selbstдndige juristische Person registriert – eine Organisation mit nicht-kommerziellem Ziel, getrennt und unabhдngig von den anderen Kьnstlerorganisationen. Vorsitzende der Union in den 80ger und 90ger Jahren waren Kosta Starndshev, Petar Anastassov, Georgi Alexiev, Dobromit Tonev, Todor Tschonov,
In den vergangenen Jahren haben wir einige Schriftsteller, Mitglieder der Union verloren - Kosta Starndshev, Ivan Nikolov, Raschko Sugarev, Oleg Kirilov, Nikolai Kasandshiev, Nikola Dshokov, Svilen Pankov, Nikolai Vatov, Dobromir Tonev...
Heute hat die Plovdiver Union der Schriftsteller 103 Mitglieder – Poeten, Schriftsteller, Literaturkritiker, die in Plovdiv und der Umgebung leben, ohne Unterschied in ihrer politischen, religiцsen oder ethnischen Zugehцrigkeit.